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Werbung bei Firefox 128: ab sofort werden standardmäßig Nutzerdaten gesammelt

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Zuletzt aktualisiert:: 16. Juli 2024 @ 13:07

Firefox 128: Kontroverse um neue Werbefunktion

Mit der neuesten Version 128 von Firefox führt Mozilla eine umstrittene Funktion ein, die bei vielen Nutzern Skepsis hervorruft. Die Funktion namens Privacy-Preserving Attribution (PPA) wurde ohne vorherige Ankündigung eingeführt und erfordert ein manuelles Opt-out.

Mozilla, bekannt für seinen datenschutzfreundlichen Browser, hat die PPA-Technologie von Anonym übernommen. Dieses Unternehmen, das von ehemaligen Meta-Führungskräften gegründet wurde, verspricht effektive Werbelösungen bei gleichzeitiger Rücksichtnahme auf die Privatsphäre der Nutzer. Doch die Einführung von PPA sorgt für Unmut, da die Nutzer diese Funktion nach dem Update manuell deaktivieren müssen, wenn sie ihre Daten nicht teilen möchten.

Neue Werbetechnologie von Anonym

Die PPA-Technologie zielt darauf ab, die Leistung von Anzeigen zu messen, ohne persönliche Daten der Nutzer zu sammeln. Mozilla betont, dass die Daten anonymisiert und aggregiert werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Dennoch sehen viele Nutzer die automatische Aktivierung der Funktion als problematisch an.

Laut Mozilla soll die standardmäßige Aktivierung der Funktion durch mehr Daten den Nutzen der Messung erhöhen. Bas Schouten, technischer Leiter für Firefox-Performance, begründet die Entscheidung damit, dass die Technologie zu komplex sei, um eine informierte Einwilligung der Nutzer per Opt-in zu ermöglichen.

Kritik an der Einführung der PPA-Funktion

Privacy-Blogger Jonah Aragon kritisiert Mozillas Vorgehensweise scharf. Er wirft dem Unternehmen vor, die Funktion standardmäßig aktiviert zu haben, um möglichst viele Nutzer dazu zu bringen, diese zu nutzen. Aragon betont, dass Nutzer sehr wohl in der Lage seien, informierte Entscheidungen zu treffen, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben würde.

Die Kritik richtet sich auch gegen die technische Umsetzung der PPA-Funktion. Die gesammelten Daten werden an einen Aggregationsserver gesendet, der die Informationen anonymisiert und anschließend an die Werbetreibenden weitergibt. Kritiker sehen darin eine zusätzliche Angriffsfläche für den Schutz der Privatsphäre.

So deaktivieren Sie die PPA-Funktion:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen.
  2. Gehen Sie zu Datenschutz & Sicherheit.
  3. Scrollen Sie zu Werbeeinstellungen für Websites.
  4. Deaktivieren Sie die Option Websites erlauben, datenschutzfreundliche Werbe-Messungen durchzuführen.

Fazit

Die Einführung der Privacy-Preserving Attribution in Firefox 128 hat eine hitzige Debatte über Datenschutz und Nutzerrechte entfacht. Während Mozilla argumentiert, dass die Funktion den Datenschutz erhöht und weniger invasive Werbung ermöglicht, sehen Kritiker darin einen Schritt in die falsche Richtung. Nutzer sollten sich bewusst mit den neuen Einstellungen auseinandersetzen und selbst entscheiden, ob sie die Funktion aktivieren oder deaktivieren möchten. Bleiben Sie dran für weitere Updates und Lösungen von Mozilla.