Allgemeine Hilfe
Internet

Linux IP-Adresse anzeigen – Schnell und einfach

16views

Linux IP-Adresse anzeigen und Netzwerkeinstellungen verwalten

Möchtest du unter Linux deine IP-Adresse anzeigen oder deine Netzwerkeinstellungen überprüfen? Mit den Befehlen ip und ifconfig kannst du schnell herausfinden, welche IP-Adresse dein Gerät verwendet. Dabei ist es egal, ob du eine dynamische (DHCP) oder eine statische IP nutzt. In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du deine IP-Adresse ermittelst und Netzwerkeinstellungen verwaltest.

Warum ist es wichtig, die eigene IP-Adresse zu kennen?

Deine IP-Adresse zu kennen ist essenziell für:

  • Netzwerkdiagnose → Fehler beheben, Verbindungsprobleme lösen
  • Sicherheit → Erkennen, ob dein Gerät mit dem richtigen Netzwerk verbunden ist
  • Server-Einrichtung → Feste IP-Adressen für Dienste oder Remote-Zugriff
  • Konfiguration von Netzwerkdiensten → Port-Weiterleitungen, VPN-Verbindungen

Ohne dieses Wissen können Probleme schwer zu identifizieren und zu beheben sein.

IP-Adresse unter Linux anzeigen: Die besten Methoden

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die IP-Adresse unter Linux zu ermitteln. Die wichtigsten sind:

1. IP-Adresse mit dem ip Befehl anzeigen (Empfohlene Methode)

Das ip-Kommando ersetzt das ältere ifconfig und wird für die Netzwerkverwaltung in modernen Linux-Versionen bevorzugt.

Öffne das Terminal und gib ein:

bash
ip a

oder

bash
ip addr show

Dies zeigt alle Netzwerkschnittstellen mit ihren IPv4- und IPv6-Adressen.

Spezifische Abfragen:

  • Nur IPv4-Adresse anzeigen:
    bash
    ip -4 a
  • Nur IPv6-Adresse anzeigen:
    bash
    ip -6 a
  • IP-Adresse einer bestimmten Schnittstelle (z. B. eth0) anzeigen:
    bash
    ip a show eth0

2. IP-Adresse mit ifconfig anzeigen (ältere Methode)

Das Kommando ifconfig war lange Zeit Standard für die Netzwerkkonfiguration unter Linux. Es ist jedoch veraltet und in einigen Distributionen nicht mehr standardmäßig installiert.

Falls verfügbar, kannst du es folgendermaßen nutzen:

bash
ifconfig

oder für eine bestimmte Netzwerkschnittstelle:

bash
ifconfig eth0

Falls ifconfig nicht installiert ist, kannst du es mit folgendem Befehl nachinstallieren:

  • Ubuntu/Debian:
    bash
    sudo apt install net-tools
  • CentOS/RHEL:
    bash
    sudo yum install net-tools

3. IP-Adresse über hostnamectl herausfinden

Ein weiterer Befehl, der grundlegende Systeminformationen liefert:

bash
hostnamectl status

Hier findest du unter anderem die IP-Adresse deines Geräts.

4. IP-Adresse aus Systemdateien auslesen

Alternativ kannst du deine IP aus speziellen Konfigurationsdateien abrufen:

bash
cat /etc/network/interfaces
cat /etc/hostname

Diese Methode ist hilfreich, wenn du Netzwerkkonfigurationen überprüfst.

Private vs. Öffentliche IP-Adresse in Linux ermitteln

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen privaten und öffentlichen IP-Adressen:

IP-Typ Beschreibung Beispiel
Private IP Wird innerhalb eines lokalen Netzwerks genutzt 192.168.1.100, 10.0.0.1
Öffentliche IP Wird von deinem Internetanbieter vergeben und ist weltweit sichtbar 178.25.66.123

Private IP-Adresse anzeigen

Die private IP-Adresse findest du mit:

bash
ip a

oder

bash
ifconfig

Öffentliche IP-Adresse anzeigen

Die öffentliche IP-Adresse kann über einen Webdienst abgefragt werden:

bash
curl ifconfig.me

oder

bash
curl ipinfo.io/ip

Dies zeigt deine externe (öffentliche) IP-Adresse, die dein Router nach außen nutzt.

Netzwerkschnittstellen verwalten

Linux-Netzwerkgeräte haben verschiedene Namen:

  • Ethernet-Schnittstellen: eth0, ens33
  • WLAN-Schnittstellen: wlan0, wlp2s0
  • Loopback (localhost): lo

Falls eine Netzwerkschnittstelle deaktiviert ist, kannst du sie aktivieren:

bash
sudo ip link set eth0 up

oder

bash
sudo ifconfig eth0 up

Zum Deaktivieren:

bash
sudo ip link set eth0 down

oder

bash
sudo ifconfig eth0 down

Dynamische vs. Statische IP-Adresse unter Linux

1. Dynamische IP-Adresse (DHCP)

Standardmäßig erhalten die meisten Geräte ihre IP-Adresse von einem DHCP-Server. Das ist praktisch für Alltagsnutzer.

2. Statische IP-Adresse setzen

Falls du eine statische IP-Adresse benötigst, kannst du die Konfiguration manuell anpassen.

Ubuntu/Debian (Netplan)

Bearbeite die Netzwerkkonfigurationsdatei mit:

bash
sudo nano /etc/netplan/01-netcfg.yaml

Beispiel für eine statische IP:

yaml
network:
ethernets:
eth0:
addresses: [192.168.1.100/24]
gateway4: 192.168.1.1
nameservers:
addresses: [8.8.8.8, 8.8.4.4]
version: 2

Speichern mit CTRL+X, Y bestätigen und Enter drücken.

Dann Änderungen anwenden mit:

bash
sudo netplan apply

Red Hat/CentOS (NetworkManager)

Bearbeite die Netzwerkschnittstellen-Datei:

bash
sudo nano /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0

Ändere den Inhalt so:

ini
BOOTPROTO=static
IPADDR=192.168.1.100
NETMASK=255.255.255.0
GATEWAY=192.168.1.1
DNS1=8.8.8.8

Speichern und Netzwerkdienst neu starten:

bash
sudo systemctl restart NetworkManager